Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen

Miteinander.  Zukunft.  Bilden.

Sollen die Sommerferien in diesem Jahr in Baden-Württemberg verkürzt werden?

Matilda

Da wir ja momentan alle zu Hause sitzen, zu Hause lernen, alles zuhause machen, steht die Frage im Raum, ob die Sommerferien dieses Jahr in Baden-Württemberg verkürzt werden sollen.

Meiner Meinung nach ganz klar nein. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer haben sich die Sommerferien in den letzten Wochen seit dem Shutdown redlich verdient. Von zuhause aus zu arbeiten ist zumindest für mich noch anstrengender als das Arbeiten in der Schule ist. Man muss sich komplett selbst organisieren und hat nie richtig frei, da man ja praktisch in der Schule wohnt.

Außerdem sollte man bedenken, dass die Zeit zuhause ohne die Freunde und nur mit der Familie als Kontaktpersonen auch eine große Belastung und Umstellung ist. Das Haus nur zu verlassen, wenn es absolut notwendig ist, nicht ohne Mundschutz in die Läden, kein direkter Kontakt zu Freunden oder Familienmitgliedern.

Das Argument, dass die Schüler ja so viel Stoff verpassen würden, zählt für mich nicht. Mir ist natürlich bewusst, dass wir nicht das komplette Pensum des aktuellen Schuljahres bearbeiten können und das diese Tatsache auf lange Sicht zum Problem werden könnte, aber alle verpassen den Stoff und alles funktioniert momentan einfach ein bisschen langsamer. Ebenso das Argument, dass man ja sowieso nicht oder nicht so unbefangen verreisen könne, kann ich zwar nachvollziehen, aber Urlaub muss ja nicht automatisch wegfahren – fliegen bedeuten, sondern kann auch einfach im Garten entspannen sein.

Alles in allem machen wir gerade alle eine schwierige Zeit durch und ich bin mir sicher, dass wir alle eine Verschnaufpause brauchen.

Falls manche Eltern das Gefühl haben, ihre Kinder kämen mit dem Stoff gar nicht mehr hinterher, könnte ich mir gut vorstellen, dass man eine freiwillige Sommerschule einführt, in der schwächere Schüler etwas Nachhilfe bekommen könnten.

Ich wünsche mir, dass wir bald wieder in unseren normalen Alltag hineinfinden und dass die Krise bald ein Ende hat.

 

Marlene

Mit großem Interesse habe ich die Diskussion zu der Frage, ob die Sommerferien in diesem Jahr verkürzt werden sollen, in den Medien verfolgt. Dabei ist sehr interessant, dass der Vorschlag der Verkürzung der Sommerferien von Wolfgang Schäuble auf sofortigen Widerstand traf. Ist eine Verkürzung einfach nur blöd oder könnte es schlimmere Folgen geben? Ich bin ganz klar gegen eine Verkürzung der Sommerferien. Aus guten Gründen, die ich im Folgenden darlegen werde.

Das aus meiner Sicht wichtigste Argument ist die Tourismusbranche. Die Verkürzung der Sommerferien hätte wirtschaftliche Folgen. Von dem heutigen Standpunkt aus wird es wahrscheinlich möglich sein einen Urlaub in Deutschland zu machen. Das ist eine wichtige Chance für Gaststätten, Hotels und Co wieder auf die Beine zu kommen. Wenn es jetzt aber nur kurze oder fast gar keine Ferien gibt, lohnt es sich für Familien nicht zu verreisen. Ein außerdem wichtiges Argument, das gegen eine Verkürzung spricht, ist, dass es unfair gegenüber vielen Schülern wäre. Viele haben während des Homescoolings hart gearbeitet und sich den Stoff angeeignet. Wäre es jetzt fair ihnen die Sommerferien zu kürzen? Es ist natürlich klar, dass bei vielen Schülern, die zu Hause nicht gut lernen können, Stoff nachgeholt werden muss, jedoch muss es dafür eine andere Lösung geben. Beispielsweise könnte man Ferien- und Nachholprogramme für die Schüler anbieten, die Schwierigkeiten haben. Es müssten somit nicht alle kommen.

Aus den dargelegten Gründen bin ich der Meinung, dass eine Verkürzung der Sommerferien nicht sinnvoll ist. Sowohl die Tourismusbranche als auch die Schüler und Familien brauchen die Sommerferien.

 

David

Ich bin der eindeutigen Meinung, dass die Sommerferien in Baden-Württemberg in diesem Jahr nicht verkürzt werden sollen. Ich finde es wichtig das klarzustellen, weil man sonst nur mitbekommt, was die Politiker, Lehrer und Eltern für eine Meinung haben.

Diese Frage zur Verkürzung der Sommerferien bewegt aktuell viele Politiker, Lehrer, Eltern und Schüler. Dass ich klar dagegen bin, hat folgende Ursprünge: Ein Argument ist für mich, dass die Schüler ja auch während der Schulschließung viel gearbeitet haben. Mit Sicherheit kann man sagen, dass das eventuell weniger Stoff war, den man durchgearbeitet hat, aber für die Schüler waren und sind diese Aufgaben deutlich anstrengender und langwieriger als normaler Schulunterricht. Es gibt kein mündliches Feedback der Lehrer, Unterrichtsgespräche, und vieles mehr. Deshalb haben sich die Schüler ihre Ferien wirklich sehr verdient.  Außerdem kann auch kein Schüler etwas dafür, dass man eine lange Zeit auf das Homescooling umsteigen muss. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Tourismusbranche dringend wieder Einnahmen durch Touristen braucht, und diese gibt es eben nur, wenn die Schüler genügend Ferientage haben. Zudem, finde ich, sollte man sich in den Ferien auch ein bisschen von dieser schweren Zeit „befreien“ können, und wieder Ausflüge machen, oder sich mit Freunden privat treffen können. Aufgrund dieser Argumente fände ich es sehr sinnvoll, die Sommerferien in BW so zu lassen, wie sie sind.

 

Finnja

Mit großem Interesse verfolge ich die Diskussionen zum Thema. Für viele Kinder und Eltern, die zur Zeit Lehrer spielen müssen, ist die derzeitige Situation sehr stressig und die Sommerferien kommen trotz der Einschränkungen gerade recht. Deshalb bin ich gegen die Verkürzung der Sommerferien in Baden-Württemberg. Ein Argument für mich, dass die Verkürzung der Sommerferien viele private Familienpläne durcheinander bringen. Die Familien hatten die Fähre oder das Ferienhaus bereits kurz vor Weihnachten gebucht und hatten schon große Vorfreude. Ein weiteres Argument für mich ist die Tourismuswirtschaft, welche von langen Ferien profitiert. Denn sie standen die letzten Wochen still und den Menschen fehlt das Geld. Werden die Sommerferien jetzt noch verkürzt erschwert es die Lage für sie. Wenn z.B. ein Ferienhausvermieter, der die letzte Woche keine Einnahme hatte, wieder zwei Wochen mehr keine Touristen empfängt, muss er sich überlegen, ob er sein Haus verkaufen muss. Der wichtigste Grund ist jedoch für mich, dass sich die Kinder und die Eltern, vor allem die die fleißig gearbeitet haben, sich die langen Ferien verdient haben. Zwar gibt es Kinder, die z.B. familiär benachteiligt sind, für die es durchaus eine Verkürzung der Sommerferien sinnvoll wäre. Dafür wären dann aber auch Lösungen zu finden, wie z.B. die Sommerschule, in denen sie den versäumten Stoff nachholen können.

Aus den dargelegten Argumenten bin ich der Meinung, dass eine Verkürzung der Sommerferien nicht nötig ist, da Eltern und Kinder ihre Sommerferien verdient haten und für benachteilige Schüler auch andere Lösungen zu finden.


Andreas Schumacher  |  Stand: 18.06.2020