Russisch am FLG
Seit über 50 Jahren wird am FLG Russisch unterrichtet. Altgriechisch wurde in den 60er Jahren durch eine moderne Fremdsprache aus einem anderen Kulturkreis abgelöst.
Tatsächlich verbindet Deutschland und Russland eine lange Geschichte. Als Beispiele seien nur genannt die russische Zarin Katharina die Große, die in Stettin als Sophie von Anhalt-Zerbst zur Welt kam und der württembergische König Wilhelm I, der eine russische Zarentochter heiratete. Ihre Grabkapelle ist die berühmte Rotenberg-Kapelle oberhalb Obertürkheims. Unser Kulturleben wäre ohne russische Komponisten, ohne russische Literatur und Malerei nicht zu denken.
Die aktuelle politische Lage ist allerdings desaströs und wir verfolgen jeden Tag mit Abscheu und Entsetzen, wie die einst hoffnungsvollen Entwicklungen – ausgelöst durch Perestrojka und Glasnost – zunichte gemacht werden. Russland zeigt sich als eine menschenverachtende, die Freiheit fürchtende Diktatur. Ein zunächst von allen für unmöglich gehaltener Krieg gegen die Ukraine macht derzeit alle Hoffnungen auf eine Entwicklung hin zum Positiven in absehbarer Zeit unmöglich.
Trotz dieser bedrohlichen politischen Ereignisse sind wir aber fest davon überzeugt, dass es sich lohnt, den Blick nach Osten zu richten. Die russische Sprache und Kultur in ihrer ganzen Komplexität sind nach wie vor im europäischen und internationalen Kontext gefragt. Auch der Zugang über das Russische zu allen verwandten slawischen Sprachen ist nicht zu unterschätzen.
Für unseren gut etablierten, langjährigen Austausch mit Petrosawodsk in Karelien sehen wir im Moment keine Perspektive, dafür haben wir jetzt eine Schule in Tallinn, Estland als attraktiven Ersatz gefunden.
Susanne Mayer, Alexandra Pooch, Michael Kawohl
Felix Strobel | Stand: 05.03.2024