Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen

Miteinander.  Zukunft.  Bilden.

Virtuosen und Nachwuchstalente

Bereits zum achten Mal fand am 9. April das „List-Solisten“-Kammermusikkonzert im Friedrich-List-Gymnasium statt. Schülerinnen und Schüler des FLG gestalteten ein höchst anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm.

Schon zu Beginn meinte man in den irischen Frühling versetzt zu sein, so stimmungsvoll musizierten Judith Röschner und Rosetta Schade auf ihren Hakenharfen „La Ragazza“ von Bernard Andrès. Der erst zehnjährige Ale­xej Grube zeigte mit jeweils zwei Duetten von W. A. Mozart und Bela Bartok, dass er zu den Nach­suchstalenten des FLG gehört.

Mit „Lässt sich Amor bei euch schauen“ und „Mamma Mia“ sang Hannes Nedele ein echtes Kontrastprogramm, das er jeweils sehr stilsicher zum Vortrag brachte. Nick Leist als zweiter Knabensopran des Abends reihte sich mit „Corpus Christi Carol“ von Benja­min Britten in diese Wiedergaben kleiner Kostbarkeiten ein. Ebenso Mirja Kristin Nicklau mit ihrem berührend innig gesungenen „Domine Deus“ aus dem Gloria D-Dur von Antonio Vivaldi. Ungari­sches Feuer brachte Martin Schneider mit seiner rhapsodischen Wiedergabe des Ungarischen Tan­zes Nr. 1, g-moll von Johannes Brahms in den Multifunktionsraum.

Mit „Asturias“ von Isaac Albeniz führte Julia Trintschuk mit ihrer Gitarre das Publikum in die atemlos gespannte Stille und entließ es dann mit schwungvoll befreienden Akkorden in die Pause, in der vom Verein der Freunde des FLG kleine Snacks angeboten wurden.

Zu den virtuosen Höhepunkten des Konzertes gehörte Jan Fuß' Wiedergabe der Blockflöten-Sonate in c-Moll von Sign Detri. Bei seinen Hochgeschwindigkeitspas­sagen hatte man fast schon den Eindruck, man könne nicht so schnell hören wie er spielt.

Einen musikalischen Ausflug in die Popmusik machte Roxanne Marksteiner mit Donald of Glencoe von Cara Dillon und mit Shape von Sophie Hunger. Kraftvoll zupackend und lyrisch-romantisch, so spiel­te Rebecca Haas „Mercutio“ aus Romeo und Julia von Sergej Prokofjew. Mit dem ersten Satz aus Maurice Ravels Klaviersonatine verzauberte sie das Publikum mit impressionistischen Klangfarben.

Thomas Haas, Cello und Johanna Galic, Violine zeigten mit ihren Duostücken von Allesandro Rolla und Reinhold Glière eine absolut reife und „erwachsene“ Darbietung. Obwohl erst 11 Jahre alt scheinen beide mit ihrem Instrument zu „leben“, was man auch bei Thomas' „Salut d'amour“ von Edward Elgar sehen und hören konnte. Wäre die „Träumerei“ nicht schon anderweitig belegt, so könnte man dies über die Wiedergabe der Nocturne cis-Moll von Frédéric Chopin durch Isabelle Haas schreiben. Dass sie aber auch anders kann zeigt sie dann mit dem Presto aus Harald Genz­mers Suite in C. Kraftvoll zupackend, mit donnernden Passagen, führt sie den Abend zu einem ful­minanten Abschluss. Allen Beteiligten war der begeisterte Beifall des Publikums sicher.


Marc Schlagenhauf  |  Stand: 14.05.2014